Woche 3: Ukraine & Rumänien – Endlose Wildnis und faszinierende Klöster

Tag 16: Nach Rumänien und seinen Klöstern, UNESCO Welt Kultur Erbe!

Nach eine Woche durch die Ukraine peilen wir Siret in Rumänien an. Die Herausforderung des heutigen Tages ist ein 95km langer bike-ride auf Schotterstraßen, die Karpaten liegen vor uns hinter der Rumänischen Grenze. Kleine Vorgärten, umringt von Holzzäunen und mit Blumen- und Gemüsebeeten, typisch für die Ukraine, säumen die Straße. Die malerische Landschaft ist ein Mosaik aus Feldern und Buchenwäldern.

Und wieder ist der Grenzübertritt – diesmal Ukraine-Rumänien – unkompliziert. Ganz anders als das, was wir als Autoreisende erlebt haben.

Tag 17: Von Siret zu den Moldauklöstern

Wir radeln von Siret nach Humor, auf 62km nicht asphaltierter Straße und Feldwegen, vorbei an leuchtenden Sonnenblumenfeldern.

Nach ein paar Kilometern (vorbei an den Holzfabriken der Österreicher Schweighofer und Egger) erreichen wir das Kloster von Radauti, das derzeit restauriert wird. Aber das nächste Kloster, Arbore, ist nur einen Steinwurf entfernt.

Bevor wir das nächste Kloster – Humor – erreichen, haben wir einen Pass mit mehr als 500 Höhenmetern zu überqueren, und das auf technisch schwierigem Terrain. Es ist ein heiß/feuchter Tag und nach einer rasant sportlichen Abfahrt erreichen wir Humor, wo wir in unserer Lieblingsunterkunft „Pensiunea Casa Bunicilor“ landen, wo wir zwei Tage bleiben. Diese elegante Lodge, erbaut 1901, war einmal die Residenz eines österreichischen K&K-Offiziers. Hier servieren sie uns typisch rumänisches Essen.

Die Moldau-Region hat eine Reihe gut erhaltener byzantinischer Klöster hervorgebracht. Sie sind Teil eines faszinierenden Weltkulturerbes.

Tag 18: (Ruhe- und Besichtigungstag): Zu den Klöstern von Humor und Voronet, und einer einzigartigen Farbe, das „Voronet-Blau“

Humor
Voronet
Elisabeth, Alfred, Walter, Herta, Gerold

Tag 19: Treffen mit Xenia im Kloster Slatina

Xenia, die ihr Leben im Kloster verbracht hat, versucht uns ihre Geschichte in einer Mischung aus Rumänisch und Italienisch zu erzählen. Die Morgenstunden sind der Arbeit gewidmet. Während die anderen Nonnen die Böden schrubben und die Kartoffel schälen, plaudert Xenia interessant und charmant mit uns, mit einem Lächeln.

Xenia and Elisabeth

Tag 20: Besuch des Kloster Neamt

Besuch des Klosters Neamt mit der größten Kirche in dieser Region. Wer es betritt, sieht um sich herum Schwarz: Über die Jahrhunderte haben die Kerzen die Wandmalereien russ-geschwärzt. Beachtlich sind die Renovierungsarbeiten, die derzeit am Eingang des Klosters unter fachlicher Beteiligung der Ordensbrüder durchgeführt werden. Wir haben den Tag verkürzt (nicht überall findet sich ein Quartier für sechs Personen!) und kommen in Durau, 700 Meter hoch in den Karpaten gelegen, am Rande des Ceahlau-Nationalparks an.

Walter kauft die Eintrittskarten

Tag 21: Es regnet. Wir sind nass, durch und durch.

Es stehen 130 km nach Miercurea Ciuc an. Wir radeln auf einer teils steinigen Forststraße im Ceahlau-Nationalpark bis zum Pass hoch

Nässe von oben und unten – Andy im Bach

 und sind dann nach der Abfahrt dermaßen durchnässt und ausgekühlt, dass wir in Bicazu Ardealen in einem Gasthof auf heißen Tee gehen und teils die Kleidung wechseln müssen. Dann der zweite Pass, nun auf der Hauptstraße durch eine sehenswerte – und auch touristische – Schlucht mit vielen Marktständen hinauf zum Lacu-Rossu. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen – mittlerweile Starkregen – bleiben wir auf der Asphaltstraße und damit auf unserer Trekkingroute via Georgheni nach Miercurea Ciuc.

Tag 22: Nach Darmanesti – durchs Storchen- und Bussard-Land.

Der Regen am Vortag beschert uns faszinierend klares Licht auf die Landschaft – und: Wir haben noch nie so viele Störche und Bussarde über uns fliegen gesehen. Es ist, als müssten sie alle ihre Flügeln trocknen.

Kirche aus 1230 auf dem Weg nach St. Martin
In der Ukraine und in Rumänien stehen die Turmuhren immer auf Dreiviertel zwölf
Sonntag: Auch Störche machen einen Kirchgang

Wir radeln durchs wunderschöne Valea Uzului – erst über Almenböden, entlang eines Baches zum Stausee nach Darmanesti.

Warten, bis die Schafe den Weg frei machen

Uns erschüttert der Friedhof von Uz, der im 1. und 2. Weltkrieg Schauplatz furchtbarer Greueltaten geworden ist.

Vor dem Friedhof in Uz

Kurz vor Darmanesti passieren wir eine vor mehr als 20 Jahren aufgelassene Raffinerie, erschreckender Weise riecht sie immer noch nach Öl.